Wer die Diskografie von Samy Deluxe aufzählen möchte, sollte Zeit mitbringen. Der Rapper und Musikproduzent aus Hamburg wohnt wortwörtlich in seinem Musikstudio und zählt zu den erfolgreichsten und produktivsten Hip-Hop-Künstlern Deutschlands. Seit seinem ersten Soloalbum „Samy Deluxe“ sorgen die begehrten Tickets zu seinen Auftritten regelmäßig für ausverkaufte Konzerthallen. Geboren wird Samy Deluxe als Samuel Sorge am 19. Dezember 1977 in Hamburg. Sein Vater ist Sudanese, seine Mutter Deutsche. Der Vater verlässt die Familie, als Samy zwei Jahre alt ist. Umgeben von einem vorrangig weißen Umfeld wächst Samy in dem Hamburger Stadtviertel Eppendorf auf. Musikalische Erkundungstouren und frühe Erfolge Erste Gehversuche im Hip-Hop macht Samy Deluxe bereits als Jugendlicher, indem er Texte auf Englisch reimt. Die Inspiration dazu kommt von US-Rappern wie Public Enemy und Run DMC, die er auf Kassette hört. Ein frühes prägendes Erlebnis ist auch ein mehrmonatiger Aufenthalt bei Verwandten seiner Mutter in England: Hier verspürt er erstmals ein Wir-Gefühl und entdeckt Hip-Hop als Lebensstil für sich. Zurück in Hamburg beginnt er auf Deutsch zu rappen. Schon früh fällt er mit komplexen Lyrics und Metaphern in der MC-Szene auf. Er tourt mit seiner Gruppe No Nonsense, wird von Hip-Hop-Größen wie Freundeskreis, Ferris MC, den Absoluten Beginnern und Fünf Sterne Deluxe gefeatured. Der erste große Wegmarker ist das Album „Deluxe Soundsystem“ bei Elmsbush Records – aufgenommen als das Trio Dynamite Deluxe mit DJ Dynamite und Tropf. Erste Solopfade schlägt der Hip-Hop-Künstler dann mit dem Debütalbum „Samy Deluxe“ (2001) ein. Erschienen beim einstigen Major-Label EMI, erreicht das Album Platz 2 der Charts. Gäste darauf sind Musiker wie Afrob, Dendemann und Nico Suave. Hier findet sich bereits Samys erfolgreichster Song, der sozialkritische Track „Weck mich auf“. Es regnet Preise und sowohl Single als auch Album werden mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Brothers Keepers, Deluxe Records und Nummer-eins-Album Im Jahr seines Solo-Debüts 2001 fällt Samy Deluxe auch mit dem Projekt Brothers Keepers und der erfolgreichen Anti-Rassismus-Single „Adriano (Letzte Warnung)“ in Gedenken an den von Rechtsextremen ermordeten Mosambikaner Alberto Adriano auf. Fortan engagiert sich der Künstler und Produzent auch privat gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Zusammen mit seinem Langzeit-Kollegen Afrob gründet er 2003 das Hip-Hop-Duo ASD und veröffentlicht das Album „Wer hätte das gedacht?“ 2003 entsteht ebenfalls sein eigenes Label Deluxe Records, das er bis 2009 betreibt und unter dem er nicht nur sein zweites Soloalbum „Verdammtnochma“ (2004), sondern auch andere Rapper produziert. 2009 stellt Samy sein Label wieder ein und veröffentlicht sein drittes Soloalbum „Dis wo ich herkomm“, nun wieder bei seinem Stamm-Label EMI. Während sich sein drittes Album und das zugehörige Buch thematisch auf Samys Beziehung zu Deutschland fokussiert und Diskussionen auslöst, erreicht er mit seiner vierten Soloplatte „SchwarzWeiss“ erstmals Platz 1 der Album-Charts. Der Track „Poesiealbum“ läuft auf allen Radiostationen. Kollaborationen und Nebenprojekte Schon vor dem ersten Album verschafft sich Samy Deluxe durch seine energetische Show auf Live-Bühnen sowie Kollaborationen mit anderen Hip-Hop-Stars einen Ruf als deutsche Hip-Hop-Größe. Dazu zählen nicht nur sein erster erfolgreicher Gastbeitrag auf dem Track „Füchse“ der Absoluten Beginner, sondern auch Produktionen mit Kool Savas, Max Herre, Die Fantastischen Vier, Nena, Megaloh und Eko Fresh. Zudem tritt er unter den Namen Herr Sorge oder Samsemilia auf. Weitere Höhepunkte seiner Karriere: 2016 nimmt Samy Deluxe an der Musik-Show „Sing meinen Song“ teil, die ihn auch jenseits der Hip-Hop-Community bekannt macht. 2018 begeistert er mit einem MTV-Unplugged-Konzert, das mit vielen Gästen auf dem Hamburger Museumsschiff MS Bleichen stattfindet und dem eine Tour folgt. In Hamburg engagiert er sich zudem für die breite Förderung von Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen sozialen Schichten im Verein „DeluxeKidz“.
|
